[Rezension] Die Schwestern von Mitford Manor. Unter Verdacht – Jessica Fellowes

[Rezensionsexemplar]

Hallo ihr Lieben,

heute wartet wieder mal eine Rezension auf euch. Diesmal geht es um den ersten Teil der Reihe Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht, welches im Pendo Verlag bzw. Piper Verlag erschienen ist.

Titel: Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
Autorin: Jessica Fellowes
Übersetzung: Andrea Brandl
Verlag: Pendo Verlag
Seitenzahl: 496 Seiten

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Klappentext:
London, 1920: Für die 19-jährige Louisa geht ein Traum in Erfüllung. Sie bekommt eine Anstellung bei den Mitfords, der glamourösen und skandalumwitterten Familie aus Oxfordshire. Endlich kann sie der Armut und dem Elend der Großstadt entfliehen und dafür auf ein herrschaftliches Anwesen ziehen. Louisa wird Anstandsdame und Vertraute der sechs Töchter des Hauses, allen voran der 17-jährigen Nancy, einer intelligenten jungen Frau, die nichts mehr liebt als Abenteuer und gute Geschichten. Als Florence Nightingale Shore, eine Krankenschwester und Freundin der Familie, am helllichten Tag ermordet wird, beginnen Nancy und Louisa eigene Ermittlungen anzustellen. Schnell erkennen sie, dass nach den Wirren des Ersten Weltkrieges jeder etwas zu verbergen hat. [Quelle: Piper Verlag]

Meine Meinung:
Ich finde die 1920er Jahre schon immer sehr spannend. Und vor allem das Pompöse bei den reicheren Familien wirkt sehr anziehen, weil es wie eine ganz andere Welt wirkt. Und so konnte ich in diesem Buch diesbezüglich auf jeden Fall auf meine Kosten kommen. Es gibt immer wieder detaillierte Beschreibungen von Parties und von den Kleidern, die die Besucher tragen. Doch auch abseits dieser Auftritte hat dieses Buch einiges zu bieten und hat mich direkt vom ersten Moment an überzeugt.

Die Geschichte dreht sich um Louisa, die gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Onkel in London lebt. Die Familie ist relativ arm und so muss Louisa ihrer Mutter schon in jungen Jahren bei der Arbeit helfen. Ihr Onkel lässt sich hingegen eher bedienen und rührt keinen Finger. Dass er Geld für die Wohnung oder das Essen gibt, ist nur ein Wunschdenken.

Als Louisa von dem Job als Anstandsdame bei den Mitfords erfährt, tut sie alles, um dort hinzukommen und die Chance zu erhalten, sich zu beweisen. Und dieser Traum wird ihr erfüllt und sie zieht zu den Mitfords. Sie gewöhnt sich sehr schnell ein und hat vor allem zur ältesten Tochter, Nancy, ein sehr gutes Verhältnis. Das liegt wahrscheinlich vor allem daran, dass sie kaum älter als Nancy ist und sie somit schnell gemeinsame Themen finden. Louisa kann ihr Glück nicht fassen, genießt die Zeit bei den Mitfords und hofft, niemals wieder gehen zu müssen. Doch die Zeit wird durch die Ermordung von Florence Nightingale Shore überschattet, die eine Freundin der Familie war. Besonders Nancy scheint dieser Mord nicht mehr aus dm Kopf zu gehen und nach einigem Hin und Her überredet sie Louisa, diese Ermordung weiter zu untersuchen. Natürlich auf eigene Faust. Dass es hier zu Problemen kommen muss, ist abzusehen.

Alles in allem war es wirklich ein tolles Buch. Wie eingangs schon beschrieben, hat mir vor allem das Setting der 1920er Jahre sehr gut gefallen.

Die älteren Damen trugen Diademe und dezente Kleider, wohingegen die Roben der Jüngeren Federn, Pailletten und mit Quasten versehene Gürtel um die Hüften zierten; dazu schmückten sie eng anliegende Halsketten und Strümpfe in allen möglichen Farben. Sie tänzelten auf ihren hohen Absätzen, schlangen sich verführerisch die Perlenketten um die Finger, entblößten ihre strahlend weißen Zähne, präsentierten ihre funkelnden Brillantohrringe.

Auch die schnelle Freundschaft zwischen Louisa und Nancy war schön zu beobachten. Beide kommen aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen, finden aber trotzdem sehr schnell einen Draht zu einander. Dass Louisa eigentlich auch das Kindermädchen für Nancy sein sollte, tritt schnell in den Hintergrund. Für Louisa ist es trotzdem sehr schwer, ihren richtigen Platz zu finden, wenn sie mit Nancy zusammen ist. Ihr fällt es nicht leicht, sich als Kindermädchen zu sehen, sondern sieht sich eher als eine Freundin. Was Nancy auch befürwortet. Aber Louisa wird zwischendurch immer wieder klar, dass ihr Platz eigentlich ein anderer ist. Doch sie genießt die gemeinsame Zeit mit Nancy sehr, egal welche Pläne wieder geschmiedet werden. Nancy bezieht Louisa schnell mit ein und gibt ihr das Gefühl, eine gute Freundin zu sein.

„Ich weiß“, lenkte Nancy ein. „Und ich brauche dich hier. […]. Natürlich wollte ich früher aufs Internat, aber doch bloß, um der Hölle hier zu entkommen. Ich hatte niemanden, mit dem ich reden konnte. Aber dann bist du gekommen, und alles war plötzlich ganz anders.“

Ein weiteres Thema ist die Aufklärung des Mordes. Denn Nancy und Louisa versuchen zunächst, auf eigene Faust das Rätsel zu lösen und unterstützen im Verlauf des Buches die örtliche Polizei. Ohne zu viel vorweg zu nehmen, spielen bei der Aufklärung einige Ereignisse im ersten Weltkrieg eine große Rolle. Es ist spannend zu sehen, wie Louisa und Nancy kombinieren und glauben, den Schuldigen gefunden zu haben. Es ist unglaublich, wie verstrickt die Geschichte eigentlich ist und wie es die Autorin geschafft hat, die einzelnen Ereignisse zu verwickeln. Denn abseits der Geschichte an sich gibt es auch einige wahre Gegebenheiten, die hier in der Geschichte einen Platz gefunden haben.

Was mir darüber hinaus noch gefallen hat, war das Setting des Buches. Es spielt in London und eine Woche, bevor ich es angefangen habe, war ich selbst im Urlaub dort und konnte dadurch einige Orte wiedererkennen. Das war besonders toll.

Fazit:
Es handelt sich hierbei um einen schönen und spannenden Roman, der mich dank Fellowes‘ Schreibstil zurück in die Goldenen Zwanziger geleitet und durch die Geschehnisse gezeigt hat, dass man immer auch hinter die Fassade der Menschen schauen sollte. Eine Leseempfehlung für jeden, den die 1920er Jahre interessieren und der es auch gern etwas spannender mag.

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