[Rezension] So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt – Maike Voß

Endlich gibt es wieder etwas auf meinem Blog zu lesen. Diesmal handelt es sich um die Rezension zu So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt aus dem bold Verlag.

Titel: So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt
Autorin: Maike Voß
Verlag: bold Verlag / dtv Verlag
Seitenzahl: 304 Seiten

So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt

Klappentext:
Viola und Leon sind beste Freunde – bis sie nach einem gemeinsamen Konzertbesuch die Nacht miteinander verbringen. Für Leon ist dies die Erfüllung all dessen, was er sich heimlich ersehnt hat. Doch Viola packt die Panik, dass sie wie früher wieder nur auf jemanden hereingefallen sein könnte. Am Morgen verlässt sie deshalb ohne Nachricht Leons Wohnung. Doch Leon kann und will Violas Verschwinden nicht so einfach hinnehmen und versucht herauszufinden, warum sie vor ihm wegläuft. [Quelle: dtv Verlag]

Meine Meinung:
Wenn ich ehrlich bin, habe ich bei diesem Buch einen etwas seichten Liebesroman erwartet: Mädchen und Junge sind beste Freunde, sie schlafen miteinander, es kommt zu kleinen Schwierigkeiten und am Ende ist alles super – Friede, Freude, Eierkuchen. Aber Pustekuchen: Dieses Buch bietet sehr viel mehr als diese (oberflächige) Geschichte. Sie lässt uns eintauchen in die Probleme der beiden Protagonisten und zeigt uns, dass sehr viel mehr hinter der Oberfläche zu finden ist als anfangs gedacht. Das Buch macht deutlich, dass jeder Mensch sein Päckchen zu tragen hat. Ob er es anderen offenbart oder nicht, ist ganz allein seine Entscheidung.

Maike Voß hat mich direkt von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Sie beschreibt die Situationen so unglaublich detailliert und anschaulich, dass der Leser direkt in die Geschichte eintauchen kann. Besonders gut gefallen hat mir hierbei auch der Perspektivenwechsel. Abwechselnd werden die Kapitel aus der Sicht von Leon und Viola erzählt. Vor allem bei dieser Geschichte ist die Schreibweise einfach sehr passend und unterstützt die Gedanken der beiden Protagonisten unglaublich, da man ihr Handeln dadurch erst richtig begreifen kann.

Auf den ersten Blick könnte es so einfach sein: Leon und Viola sind seit über einem Jahr beste Freunde, treffen sich fast täglich und unterstützen sich, so gut sie können. Doch trotzdem hat jeder der Beiden seine Geheimnisse, die er dem Anderen nicht erzählt. Und die letztlich dafür sorgen, dass die gemeinsame Nacht bzw. der morgen danach in einer Katastrophe endet. Leon versteht nicht, warum Viola am nächsten Morgen einfach still und heimlich verschwindet und sogar ihre Nummer aus seinem Handy gelöscht hat. Er kann sie nicht erreichen. Sie scheint wie vom Erdboden verschwunden. Denn auch die Wohnung, die er für ihre gehalten hat, gehört nur einer Freundin von ihr. Er findet keinen Weg, Kontakt mit ihr aufzunehmen und schlittert dadurch in einem Strudel voller Einsamkeit, Verlustangst und Schuldgefühle. Der Leser kann bis zu einem gewissen Punkt auch nicht nachvollziehen, warum Viola so gehandelt hat. Sie deutet immer wieder etwas in ihren Kapiteln an, aber so richtig klar wird es dadurch nicht.

Viola war leider den Großteil der Geschichte nicht 100% greifbar für ich. Einige ihrer Taten habe ich einfach nicht nachvollziehen können. Trotzdem ist sie eine unglaublich interessante und komplexe Person, deren Entwicklung ich im Buch gerne betrachtet habe. Anders war es bei Leon. Seine Gedanken und Gefühle waren durchweg präsent und für mich schlüssig. Ich habe mit ihm mitgefiebert und gehofft, dass er endlich die Antworten auf all seine Fragen erhält.

Ich freue mich, wie man sich nach einem langen Winter auf die ersten Sonnenstrahlen freut, jedes Mal, wenn ich sie wiedersah. Sie war mein kleines Licht, das ich wie ein Glühwürmchen behandelte, nicht drauftreten, es bewundern, es beschützen. Ich habe gewartet und gehofft, dass es sich lohnt, auch wenn das wie Berechnung klingt.

Fazit:
Dieses Buch ist ganz bestimmt keine leichte Lektüre. Sie zieht den Leser in seinen Bann und lässt ihn mitfiebern. Die Geschichte macht deutlich, dass jeder Mensch Geheimnisse mit sich herum trägt, die er nicht so ohne weiteres offenbart. Das kann verschiedene Gründe haben. Trotzdem macht es auch klar, dass es sich immer lohnt, für eine geliebte Person zu kämpfen. Ein unglaublich gutes Debüt und eine große Empfehlung!


Ich danke dem bold Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

3 Gedanken zu “[Rezension] So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt – Maike Voß

  1. Pingback: Rückblick – Mein Jahr 2019 – Nana – Der Bücherblog

  2. bullfrau@t-online.de

    Wow jetzt bin ich sehr neugierig.Ich habe das Buch auch auf meinem Stapel und das alte schließe ich heute ab, dann weiß ich jetzt schon welches ich danach beginnen werde.Prima
    LG Mummel

    1. Liebe Mummel,
      Danke dir.
      Ich hoffe, dir gefällt es genauso gut wie es mir gefallen hat 😊😊
      Viele Grüße und dir einen schönen Sonntag,
      Sandra

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